Instagramability: Wie knuddelige Schafe Deiner Werbung nützen

Zugegeben, der Begriff “Instagramability” ist sperrig. Fast bekommt man einen Knoten in der Zunge. Doch was sich dahinter verbirgt, ist so einfach wie faszinierend. Kurz gesagt bedeutet es: Wenn du den Menschen ein attraktives Motiv gibst, teilen sie die Fotos in den sozialen Netzwerken. Dadurch machen sie Werbung für dich. Mehr Werbung bedeutet in der Regel mehr Besucher*innen oder Kund*innen, mehr Kund*innen bedeutet mehr Umsatz…. genial, oder?

Du fragst dich jetzt sicherlich, wie das funktionieren soll und was du den Menschen als Fotomotiv geben sollst. Vielleicht fragst du dich auch, was das mit dir zu tun hat. In diesem Artikel werde ich dich mitnehmen und dir zeigen, wie du die Möglichkeiten der Viralität und des Geltungsbedürfnisses der Menschen nutzen kannst, um dein Business zu fördern. Und was hat das jetzt mit Schafen zu tun? Geduld!

Instagramability – Was für ein Wort

Du hast sicherlich bemerkt, dass in diesem komplizierten Begriff das Wort “Instagram” steckt. Instagram ist ein soziales Netzwerk, das ursprünglich den Fokus auf schöne Fotos gelegt hat. In den letzten Jahren hat sich das geändert, da Videos, Reels und Karussellposts die Aufmerksamkeit der Nutzer und damit auch des Algorithmus auf sich ziehen. Aber das ist momentan nicht wichtig.

Lassen wir uns zurück zu den Bildern gehen! Wenn etwas “instagramable” ist, bedeutet das, dass etwas fotogen ist. Jeder kennt den Begriff “fotogen” – sei es eine Person, eine Szene, ein Gebäude, eine besondere Dekoration oder ein Strand. Es ist schön anzusehen und verdient ein Foto.

Früher wurden Fotos in Alben geklebt oder bei Dia-Abenden Interessierten (und Nicht-Interessierten) gezeigt. Heute haben wir das “Internet der Dinge”. Jeder, wirklich jeder, kann Fotos, Videos, Texte und vieles mehr hochladen und die Vielfalt der Online-Informationen bereichern. Und genau dieses Feature wollen wir nutzen!

Das neue Geltungsbedürfnis der Menschen: „Schaut her, was ich alles unternommen habe“

Kennt ihr das: Die anderen sind auf den coolen Partys, schauen den neusten Kinofilm oder genießen das hiceste neue kulinarische Geschmackserlebnis beim Gastrodealer des Vertrauens? Die anderen laufen Marathon oder radeln durch das halbe Bundesland.
Ihr habt nicht gesportelt, nicht den neusten IKEA-Hack nachgemacht, keinen Naked Cake gebacken und euer schnödes Porridge nicht à la Budda Bowl angerichtet, euren Garten nicht auf Hochglanz poliert? Ihr wart einfach zu Hause? Und hat es euch “beunruhigt?” Wenn ja, dann ist das nicht schlimm!

Dieses Gefühl nennt man kurz fomo, fear of missing out – die Angst, etwas zu verpassen/ nicht gemacht zu haben.
Das ist zu einer Jagd für viele Menschen geworden, zu zeigen, wie cool man ist, was man hat und was man alles unternimmt. Vielleicht auch zu Deiner? Du brauchst Dich jetzt nicht ertappt zu fühlen. Genau diesen Drang der Menschen wollen wir ansprechen! Wir nutzen das! Denn was brauchen all diese Menschen, um ihre Stories, Stati, Feeds oder Kanäle zu füttern? Richtig, MOTIVE! Und die werden wir ihnen liefern!

Instagramabilty – Wie, Wo, Was

Die typischen Fotospots haben sich längst erweitert. Früher waren es der Sonnenuntergang an der Mole in Waren (Müritz), die Seebrücke in Ahlbeck oder einfach nur schöne Häuser… Doch dank Smartphones und unbegrenztem Speicher wird heutzutage einfach alles fotografiert: Ein lustiger Spruch vor dem Café, das Essen auf dem Teller… Wenn es uns gelingt, den Menschen ein fotogenes Motiv zu bieten, dann können wir auch erreichen, dass andere (kostenlos) Werbung für uns machen. Wie oft hast du selbst schon gedacht: “Das habe ich schon so oft bei anderen gesehen, da muss ich auch mal hin?” Es ist wie ein Magnet, nicht wahr?

Warum ist Werbung – egal in welcher Form eigentlich so wichtig?

Dafür möchte ich mit euch einen kleinen Schwenk zum Thema Marke machen. Was macht eine Marke aus? Eine Marke erfüllt eure Erwartungen, sei es in Bezug auf Geschmack oder Reinigungsleistung. Sie bietet eine gleichbleibende Qualität. Ihr erkennt das Produkt auf den ersten Blick, denn nicht nur der Inhalt ist konsistent, sondern auch das Design. Die Werbebotschaft ist ebenfalls (relativ) konstant. Und ihr könnt darauf vertrauen, dass das Produkt auch morgen noch verfügbar ist und nahezu überall erhältlich ist.
All diese Faktoren schaffen etwas Wichtiges: Vertrauen. Vertrauen muss sich entwickeln. Es ist ein langer Prozess, der viel Investition erfordert, ähnlich wie bei einer Freundschaft. Und wenn man dieses Vertrauen aufgebaut hat, sollte man es pflegen. Die regelmäßige Kommunikation mit Kunden ist dabei entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und zu erhalten. Gerade für kleine Unternehmen ist es eine Herausforderung, regelmäßig nach außen zu kommunizieren. Oft werden fehlende Zeit und Ideen für Inhalte und Fotos als Hindernisse genannt. Und hier kommt Instagramability ins Spiel!

Instagramability – Dein neues Werkzeug

Wie wäre es, wenn andere für euch Werbung machen? Wie wäre es, wenn eure Kunden die Dinge, die sie schön, wichtig oder erwähnenswert finden, in den sozialen Netzwerken teilen? Wie wäre es, wenn eure Kunden für euch Werbung machen? Klingt gut, oder? Nun möchte ich den Bogen zurück zum Anfang schlagen. Was braucht es dafür? Instagramability – Fotogenität! Und das können wir (meistens) schaffen!

Wir schaffen Motive und Orte, die die Menschen so begeistern, dass sie sie fotografieren und in den Netzwerken teilen. Auf Instagram, Facebook, in den Stories, im WhatsApp-Status und so weiter. Ein weiterer Punkt kommt unserem Vorhaben zugute. Ich frage dich: Wem vertraust du mehr, einem Fremden oder einem Freund/Familienmitglied? Die Antwort ist klar, oder? Diesen Aspekt können wir uns also auch zunutze machen. Die Empfehlung eines Freundes wiegt mehr als die Empfehlung eines Fremden.

Wie schaffen wir Instagramability – ein Kurztrip in den Süden…

Die Möglichkeiten sind wirklich endlos! Ich habe einige Beispiele für dich, die ich in der Vergangenheit erlebt habe, und leite dann einige Ideen ab, was du tun kannst. Vor kurzem habe ich die Stadt München besucht. Neben den üblichen Sehenswürdigkeiten führte mich mein Weg auch zum Bayern-München-Fanshop. Obwohl ich kein großer Fußballfan bin, hat mich der Laden angezogen. (1:0 für Bayern) Das gesamte Interieur war modern, stilvoll und (Achtung, hier bahnt sich das nächste Tor an) mit der Geschichte des Vereins verbunden (Storytelling). Der Laden war nicht überfüllt wie die meisten Einzelhandelsgeschäfte. Hier ging es um das Erlebnis. Die Präsentationen waren beeindruckend, hatten Raum zum Atmen. Das Einkaufen war Nebensache!

Hier und da gab es Einblicke in die Geschichte des Vereins, der nicht einfach nur ein Fußballverein ist – das habe ich verstanden. Der FC Bayern ist eine Religion! Es gab lebensgroße Nachbildungen der Meisterschale, des Champions-League-Pokals und des DFB-Pokals. Das Ganze wurde mit Videos und anderen Elementen kombiniert. Sie erzählten ihre Geschichte. Einfach schick und mit viel Aufenthaltsqualität. Und was habe ich gemacht? Ich habe den Laden fotografiert! (2:0 für Bayern). Du wirst jetzt wahrscheinlich sagen, dass du nie Fotos davon gesehen hast. Die einfache Erklärung ist, dass ich im Urlaub war und meine Lust auf Social Media zu Hause gelassen habe. Aber ich habe es natürlich meinen Freunden und meiner Familie gezeigt. (Merke dir das!)

Übrigens gab es auch eine Lounge für alle FIFA-Begeisterten. Hier konnten große und kleine Fans die neueste Version von FIFA spielen, unabhängig davon, ob sie etwas gekauft haben oder nicht. Was soll ich sagen: Tor nach Freistoß, 3:0 für den FC Bayern.

Im Obergeschoss entdeckte ich dann mein persönliches Highlight: Einen Fotopunkt. Für jemanden wie mich, der technisch und digital affin ist, war das natürlich ein gefundenes Spielzeug! Auf dem Boden befand sich ein Fotopunkt, auf den man sich stellen konnte. Vor einem runden Monitor, der einem genau sagte, was man tun sollte, gesellten sich drei Spieler hinzu – natürlich rein digital. Man posierte, lächelte freundlich und zack, man hatte sein Foto mit Thomas Müller, Sadio Mané und Jamal Musiala. Mega! (Hinweis: die Person wurde hier, übrigens mittels KI, entfernt) Elfmeter, 4:0 für den FC Bayern. Dann wurde ein QR-Code eingeblendet, den man scannen konnte, und schon stand das Foto zum Download bereit. Auf dem Rand ist vermerkt, wann und wo das Foto entstanden ist: FC Bayern World 2023. Nochmal langsam: FC Bayern WORLD. Wie klingt das? Großartig! 5:0 für den FC Bayern München. Das ist Instagramability Deluxe.

Du wirst jetzt wahrscheinlich sagen, dass du weder der FC Bayern bist, noch solche Ressourcen hast. Aber das musst du auch nicht! Dieses Erlebnis war jedoch der letzte Auslöser, diesen Beitrag zu schreiben! Ich finde, das Thema bietet so viele Chancen, dass ich ihm mit diesem Artikel meine volle Aufmerksamkeit schenke.

Und nun zur Umsetzung

Kommen wir nun zu Ideen und Anregungen, die auch für regionale Unternehmen umsetzbar sind und zu den Schafen! Auf meiner Reise im Süden führte mich mein Weg nach Tripsdrill, einem Freizeitpark in der Nähe von Heilbronn. Schon die Anfahrt war großartig, mit Weinbergen und Obstplantagen, die für mich als Nordlicht absolut faszinierend waren. In diesem Vergnügungspark gab es etwas, das ich auch vom Karls Erdbeerhof kenne: Motivwände mit Löchern, durch die man schauen kann. Groß und klein sind auch heute noch davon fasziniert und lassen sich hier – richtig – fotografieren. Wie wäre es also mit einer solchen Fotowand?
Schafft unbedingt eine thematische Verbindung zu eurem Unternehmen und schreibt euren Namen auf dieses Motiv, damit jedem, der nur das Foto hat, klar ist, wo das ist! Bist du ein Kartoffelhof oder hast du ein Heidelbeerfeld zum Selbstpflücken? Dann stellt so eine Wand auf! Die Kinder werden es lieben! Happy kids, happy time, happy family! Die Leute posten und die Leute kommen wieder! Und andere, die die Fotos gesehen haben, lassen sich anstecken.

Tragen wir einmal zusammen, was euch hilft, “instagramable” zu werden:

• Fotogenes Motiv
• Traffic, also Menschen, die den Ort frequentieren
• Den Drang der Menschen, Highlights aus ihrem Leben zu zeigen
• möglichst ein Corporate Design/Wiedererkennungswert (z.B. Markenfarben)
• Verbindung zu eurem Namen/Account(s) auf dem Motiv
• und am besten ein eigener Account, der gut gefunden wird und von den Menschen erwähnt wird

Ideen über Ideen

Mit Freude beobachte ich die stetig wachsende Anzahl an Milchtankstellen und Regionalautomaten in der Region. Wie wäre es mit attraktiven und fotogenen Milchtankstellen oder Regionalautomaten? Oftmals befinden sie sich in kleinen oder mittelgroßen, unscheinbaren Holzhütten. Bemalt die Hütten in bunten Farben, lasst sie von Pflanzen umranken, verleiht ihnen lustige Namen und stellt vielleicht sogar große Figuren auf! Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Macht sie zu einem beliebten Fotomotiv! Macht sie zu einem Hingucker! Denn Langweiliges gibt es bereits genug!

Vielleicht fällt euch auch noch mehr für Kinder ein! Eine Minitüte Saftbärchen für die Kids für 10 Cent im Automaten, eine “Melkstation” aus Hocker und Eimer, eine Fotowand… Gebt den Menschen ihr Motiv, sie teilen es für euch! Übrigens, so eine Mini-Tüte Saftbärchen, natürlich mit eigenem Label und am besten aus eigenen Produkten, liefert ganz nebenbei noch einen Touchpoint zuhause. (Das könnte ein Thema für einen nächsten Blog-Beitrag sein.)

Wenn ihr Tiere auf eurem Hof habt, Hühner, Schafe (yeah Schafe) und so weiter, dann schaut doch einmal, ob ihr ein paar Besonderheiten, ein paar echte Beautys aufnehmen könnt. Diese Schwarznasenschafe räumen im Internet ab! Macht euch das zunutze!

Instagramable Events

Vor kurzem habe ich beim Frauenfestival MV die taffen Gürlz von kleo kennengelernt. Hier haben sich fünf kreative Frauen zusammengetan, um Gesamtkonzepte zu kreieren für den perfekten Marketing- und Eventauftritt. Warum erwähne ich das? Weil Du bei ihnen instagramable große Leuchtbuchstaben, Blumenwände und Co. ausleihen kannst! So hebst Du dein nächstes Event auf das nächste Level und nutzt die Kraft der Multiplikatoren (Deine Gäste) Du lieferst das Motiv, Deine Gäste sorgen für die Sichtbarkeit im Netz! (persönliche Empfehlung, keine bezahlte Werbung) Und damit Du eine Vorstellung hast, wie so eine Blumenwand aussieht, haben meine Kollegin Sina und ich das ausprobiert. (Diese Passage und das Bild wurden im Oktober 2023 ergänzt)

Instagramability wohin man schaut – auch in Mecklenburg

Auf meiner Reise durch den Süden, verschlug es mich auch nach Ulm, genauer gesagt in die Innenstadt. Die Hirschstraße zählt zu den meistfrequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands. Unweit des Marktes gibt es ein Szenerestaurant, das QMUH (sprich: Kuh Muh). Das Interieur ist so toll gemacht, dass ich es – richtig – fotografiert habe. Stylische Lampen aus Pappe, Leuchtschriftzüge und vieles mehr haben meine Aufmerksamkeit erregt. Mit den „Papp-Leuchten“ haben wir gleich ein wunderbares Beispiel, dass Aufmerksamkeit und „Fotogenität“ nicht teuer sein müssen. Es braucht manchmal nur Ideen und Witz, um fotogene Motive zu schaffen.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich dringend auch positive Beispiele aus Mecklenburg erwähnen, wie das Interieur von Fischers Küche (neben dem Müritzeum) in Waren (Müritz) oder das großartige „Graffiti“ außen am Fischkaufhaus der Müritz Fischer am Stadtrand von Waren (Müritz). Auch das „Café im Brauhaus“ in Verchen am Kummerower See fällt mir da ein. Traut Euch weg vom Standard und schafft Erinnerungen! Katharina Scheunemann vom HUBMueritz hat in ihrem CoWorking Space in Sietow bei Röbel das Café quasi komplett in Petrol gestaltet! Ein absoluter Hingucker! Das St. Oberholz Retreat in Woldzegarten hat die Zimmer so gestaltet, als wären sie komplett in eine Farbe getaucht.
Ich bin mir sicher, all das sehen wir immer wieder in den sozialen Netzwerken, weil die Menschen begeistert sind und diese Begeisterung teilen – mit der Welt. Begeisterung zu schaffen ist der Schlüssel.

Im folgenden habe ich eine lose Aufzählung an Beispielen, womit Du Instagramabilty schaffen kannst. Ergänze die Liste gern in den Kommentaren, dann haben wir bald eine vielfältige Sammlung:

• Schönes Geschirr
• Trinken und Essen schön angerichtet
• Tolles Interieur (modern, antik, stylisch, thematisch…)
• Street Art
• Fotowände/-hintergründe
• Auffällige Farbe
• allgemein lustige Sprüche (oft vor Cafés, Kneipen oder Einzelhandelsgeschäften)
• Lichtinstallationen/Lichterketten
• besondere Bepflanzungen
• Figuren
• Themen aufgreifen, die gerade gehyped werden
• attraktive Schaufenster oder Geschäfts-Fassaden, attraktive Hauswände
• besondere Tiere auf eurem z.B. Bauernhof (natürlich immer mit Blick auf das Wohl des Tieres)

By the way: Instagramability sorgt nicht nur für Fotos und Werbung, sondern auch für Aufmerksamkeit vor Ort und mehr Menschen, die Dich besuchen! Also, worauf wartest Du noch?
Chat GPT sagt zu Instagramability: “Denke daran, dass Instagramability nicht nur darum geht, schöne Bilder zu haben, sondern auch darum, den Menschen etwas zu bieten, das sie gerne mit anderen teilen möchten. Sei kreativ, sei einzigartig und schaffe Erlebnisse, die die Menschen begeistern!”

Dem ist nichts hinzuzufügen! Auf geht’s!

Alle Fotos, die keine Quellenangabe haben, wurden von mir aufgenommen.

PS: Du willst noch mehr Anregungen und Inspirationen für Instagramability? Dann schau Dir die Ideen an, die ich auf Pinterest-Boards für dich gesammelt habe!